Weit verzweigte Stollensysteme und das an einem Ort, an dem es stockdunkel ist. Hier den Überblick zu behalten ist eine äußerst schwierige Aufgabe, doch Fahrsteiger Richard Springl kennt sich aus und erklärt euch das Wegesystem unter Tage.
Ich bin für die Planung und Leitung des Grubenbetriebes zuständig. Ich arbeite über Tage im Büro und unter Tage im aktiven Teil des Bergwerks.
Seit 1988, also schon seit 22 Jahren, bald habe ich mein 25-jähriges Firmenjubiläum.
Ja, es gefällt mir nach wie vor sehr gut.
Alle Stollen zusammen belaufen sich auf ca. 35 Kilometer. Man würde wahrscheinlich zwei bis drei Tage brauchen, um alle Stollen durchzugehen, vorausgesetzt man verläuft sich nicht. 😉
Im Salzbergwerk gibt es mehrere verschiedene Stollen. Der größte Stollen ist die Hauptstrecke. Über die Hauptstrecke kommt man überhaupt erst in das Bergwerk hinein. Diese Strecke ist auch die am meist befahrenste, da sie alle Stollen miteinander verbindet. Der wichtigste Stollen ist die Wetterstrecke, diese wird zur Einleitung des frischen Wetters und zur Ableitung des Abwetters benutzt. Unter dem Begriff „Wetter“ versteht man unter Tage so viel wie Luftaustausch. Einen weiteren Stollen, den Zubau zu den Abbauten, nennt man Ankehrstrecke. Die letzte Stollenart nennt sich Querstrecke und dient als Verbindung der Haupt- und Wetterstrecken.
Der tiefste Stollen liegt auf einer Höhe von 472 Meter über dem Meeresspiegel, das bedeutet man kann bis zu 100 Metern im Berg hinab fahren.
Nein, es gibt keine „Wegekarte“ mit der man durch das Bergwerk spaziert. Man muss eine zweijährige Ausbildung als Lehrhauer, bei der man mit einem erfahrenen Hauer mitgeht, absolvieren. Danach sollte man sich bestens im Berg zurechtfinden.
Unter Tage befinden sich überall Telefone. Hier kann man die 0112 wählen und so die Grubenwehr kontaktieren. Diese kümmert sich dann sofort um Hilfe.
Die Strecken werden jedes Jahr, von jeder Seite einen Zentimeter kleiner. Das heißt jeder Stollen muss nach ein paar Jahren aufgebessert werden, damit er weiterhin befahrbar bleibt.
Natürlich bei der Führung durch das Salzbergwerk Berchtesgaden 😉
von Christina Brandmayer
von Manfred Schindler
von Maria Becker