Warum für eine Katalanin der aktive Bergbau gepaart mit Tourismus so interessant ist.

Frischer Wind für den Traditionsbetrieb: Seit 2021 ist Montserrat Cort Montagut als gebürtige Katalanin die Betriebsleiterin des Besucherbergwerks und auch zuständig für den aktiven Grubenbetrieb in Berchtesgaden. Wie sie ihren Weg in das idyllische Berchtesgaden fand beschreibt sie uns im Blogbeitrag. 

Ihre Ausstrahlung erfüllt den ganzen Raum. Mit ihren quirligen, blonden Locken ist sie eine echte Erscheinung. Ihr rassiger katalanischer Akzent macht sie so exotisch.
Doch wer ist diese Frau? Und was hat sie mit dem Salzbergwerk zu tun?

Montserrat Cort Montagut ist seit 2021 die Betriebsleiterin des aktiven Salzbergwerks sowie des Besucherbergwerks. Doch ihr Werdegang ist nicht nur wegen ihres Postens in einem Traditionsbetrieb erzählenswert, sondern wie sie ihren Weg aus der großen weiten Welt in das idyllische Berchtesgaden fand.
Wir schreiben das Jahr 2021. Die Pandemie hat Deutschland als auch den Tourismus fest im Griff. Eine herausfordernde Zeit auch für das Besucherbergwerk, welches eines der wichtigsten Infrastrukturen des Tourismus in Berchtesgaden darstellt. Und genau in diesem Zeitraum wird eine der wichtigsten Personalien im Salzbergwerk von Nöten.

Headhunter kontaktierten Motserrat und somit nahm sie am Auswahlverfahren für die Stelle teil und erhielt die Zusage für den Posten.

Aufgewachsen in einem kleinen Dorf namens Casserres unweit der Großstadt Barcelona und den Pyrenäen entfernt, beginnt Montserrat ein Studium zur Bergbau- und Industrieingeneuerin.

Während ihres Studiums arbeitete sie gleichzeitig in verschiedenen Bereichen wie Geotechnik, konventionellen Bergbau, Bergbausanierung, Labor und Qualität und sammelte auch Erfahrungen im Ausland, unter anderem in Deutschland.  In Zittau schrieb sie ihre Diplomarbeit über die Kalibrierung von Feuchtesensoren für die Deponieüberwachung.

Es folgten Bauprojekte im Tunnelbau in Spanien, als Steigerin in Deutschland und gleichzeitig absolvierte sie den berufsbegleitenden Masterstudiengang „Master of Science Bauingenieur Wasser und Umwelt“ in Hannover. Von dort zieht es sie wieder zurück in ihre Heimat Katalonien als Abteilungsleiter Gebirgsmechanik und First- und Stoßsicherheit in einem Kali Bergwerk.
Bevor Montserrat nach Berchtesgaden zog, war sie für ein Beratungsunternehmen für Bergbau mit Sitz in Erfurt tätig. Internationale Aufträge führten sie sogar bis nach Turkmenistan.

Wir wollen mehr erfahren! Und deswegen fragen wir Montserrat persönlich:

  • Kanntest du Berchtesgaden schon vor deinem Umzug?
    Ehrlich gesagt kannte ich Berchtesgaden zuvor nicht.
     
  • Was macht für dich das Besucherbergwerk so besonders?
    Ein Besucherbergwerk ist neu für mich. Bisher habe ich mich immer mehr mit aktiven Bergwerken und dem Ingenieurwesen beschäftigt und überhaupt nicht mit dem Tourismus. Aufgrund meiner Verantwortung im BY-Tourismus finde ich dieses Gebiet jedoch sehr spannend und mit viel Potenzial. Zudem ist es für mich sehr wertvoll, dass durch das Besucherbergwerk neben dem schönen Erlebnis, das unser Bergwerk für Besucher bietet, auch der aktive Grubenbetrieb dieses ganz besonderen Salzbergwerks nach außen hin kommuniziert wird.
     
  • Welche Tugenden beeindrucken dich am meisten an den Bergleuten?
    Die Identifikation mit dem Bergwerk, ihre Loyalität, Belastbarkeit und Leistungsbereitschaft.
     
  • In welchen Hobbies findest du deinen Ausgleich zu deiner beruflichen Tätigkeit?
    Frische Luft in der Natur schnappen, wandern, bergsteigen, Radfahren, klettern, Freunde treffen.
     
  • Woher kam dein Interesse am Ingenieurwesen/Bergbau?
    In meiner Heimat gibt es Kohle-, Kalium- und Tagebaubergbau. Bei Ausflügen in die Berge, wo es alte Bergwerke gibt, und durch mein Interesse an Geologie wurde ich neugierig darauf, wie ein Bergwerk funktioniert und wie man es begreift. Außerdem bin ich ein Mensch, der neue Herausforderungen braucht. Der Bergbau bietet, wie die Technologien im Allgemeinen, viele Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln, wenn die Praxis mit der Theorie kombiniert wird.

 

Vielen Dank liebe Montserrat für deine Zeit und Glückauf!